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Abgabeverbot von Energy-Drinks bei Jugendlichen?


04.01.2016

Jugendschutz

Abgabeverbot von Energy-Drinks bei Jugendlichen?

Kaum ist das Verbot von E-Zigaretten und E-Shishas für Jugendliche auf den Weg gebracht worden (siehe Gesetzentwurf zur Änderung des Jugendschutzgesetzes, Bundestagsdrucksache 18/6858), mehren sich die Stimmen, die die gleiche Regelung für die Abgabe von Energy-Drinks fordern. Die 18-Altersgrenze vertreten neben der Verbraucherorganisation foodwatch und der Gesellschaft der Europäischen Kinderkardiologen Experten der Weltgesundheitsorganisation, der Verbraucherzentrale Bundesverband sowie Verbraucherschutzpolitiker von SPD und Grünen.

Nach einer Umfrage von foodwatch unter Supermarktketten, Discountern und Drogeriemärkten haben die meisten Handelsunternehmen keine konkreten Maßnahmen zum Jugendschutz, sprich ein Abgabeverbot oder zumindest eine Einschränkung, beispielsweise erst ab 16 Jahren, ergriffen. Nach Informationen der Neuen Nordhäuser Zeitung (www.nnz-online.de) hat die Geschäftsführung der Drogeriekette Rossmann im Herbst 2015 ihre Filialen angewiesen, Energy Drinks nicht länger an unter 16-Jährige zu verkaufen. Mit Testkäufen in drei Filialen konnte foodwatch bestätigen, dass diese freiwillige Altersgrenze angewandt werde.

Bei den anderen Lebensmittelhändlern, unter anderem bei Aldi, Kaisers Tengelmann, Lidl, Real, Penny, gebe es dagegen bislang keine Verkaufsbeschränkungen. Die Handelskette Edeka erklärte, dass es in einzelnen Regionen unverbindliche „Empfehlungen“ gebe, die Drinks nur an mindestens 16-Jährige abzugeben. Viele der Handelsunternehmen verwiesen auf fehlende gesetzliche Vorgaben wie ein festgelegtes Alter für den Verkauf. Foodwatch fordert daher eine verbindliche Altersgrenze: „Nur so ist der Jugendschutz durchzusetzen“, sagte Oliver Huizinga von der Verbraucherorganisation. Bisher gibt es mit Litauen nur ein Land in der EU, dass den Verkauf von Energy Drinks an unter 18-Jährige verboten hat (seit November 2014).

Mit dem Konsum von Ernergy-Drinks gehen Kinder nach Meinung von Medizinern erhebliche gesundheitliche Risiken ein: Sie können Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle und Nierenversagen verursachen, vor allem beim Dauerkonsum. Besonders Jugendliche sind gefährdet: Sie verzehren nachweislich gefährlich große Mengen. Jeder vierte Jugendliche Konsument in der EU trinkt laut des Berichtes der nnz drei oder mehr Dosen auf einmal und überschreitet damit selbst die für Erwachsene maximal empfohlene Koffein-Menge von 200 Milligramm.

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